Schweizer Montagewerke
Der Anstoss zur Entwicklung einer schweizerischen Montageindustrie erfolgte in der Wirtschaftskrise der 1930er Jahre. Wie in vielen anderen Ländern auch, wollte der Bund, der Kanton, die Stadt durch Einfuhrrestriktionen für PKW einheimische Industrien schützen und die Arbeitslosigkeit bekämpfen. Montage bedeutete, dass ausländische Hersteller Fahrzeuge «completely knocked down» (CKD) in Kisten weiterhin zollgünstig importieren konnten, wenn sie für den Zusammenbau in der Schweiz einen gewissen Anteil an im Inland gefertigten Komponenten sowie lokale Arbeitskraft bezogen («local content»).
Primär amerikanische Marken wurden nach diesem Prinzip an diversen Standorten hergestellt. Das grösste Werk entstand 1935 als Tochtergesellschaft der General Motors Corporation (Detroit) in Biel und arbeitete als GM Suisse bis 1975 nach diesem Montage-Prinzip. Das Ende kam mit dem Freihandelsabkommen Schweiz – EWG (heute EU) von 1973, welches die Zollschranken für Industriegüter abbaute. Die Bedienung des kleinen Schweizer Marktes mit seinen relativ hohen Lohnkosten aus einer speziellen Inlandfabrikation lohnte sich nicht mehr, da Fahrzeuge weitgehend frei aus ganz Europa importiert werden konnten.